Ein Unternehmer ist jemand, der etwas unternimmt. Ein Macher. Ein Visionär. Jemand, der Risikofreude und Charakterstärke in sich vereint. Der mutig ist. Der Verantwortung übernimmt. Der für etwas brennt und so eine Firma prägt. Klaus Faber ist ein Unternehmer. Mit Leib und Seele. Durch und durch. Wenn man seinen Lebensweg betrachtet und wenn man ihn kennt, wird schnell klar, dass es für ihn keinen anderen Weg geben konnte, als den, den er genommen hat. Unternehmergeist, Disziplin, Fleiß und Demut durchziehen sein Leben wie ein roter Faden. Eine Erfolgsgeschichte – made in Germany.
Am 30. September 1924 erblickt Klaus Faber das Licht der Welt in Bonn. Sein Vater ist Lokführer, seine Mutter Hausfrau. Früh beginnt sein Arbeitsleben. Mit nur 13 Jahren beendet er im März 1938 erfolgreich die Volksschule und nimmt im direkten Anschluss eine Verwaltungslehre in der Amtsbürgermeisterei in Konz auf.
1947 bewirbt sich Klaus Faber bei der Firma Siemens und der AEG. Er erhält von beiden Unternehmen eine Zusage und entscheidet sich für die Stelle bei Siemens. Schnell erkennt man dort sein Potenzial und er steigt zum Abteilungsleiter der Zollabteilung auf. Schon damals ist es sein Ziel eigene unternehmerische Wege zu gehen. Als er den Entschluss in die Tat umsetzen will, möchte man ihn bei Siemens nicht ziehen lassen. Aber Klaus Faber beharrt auf seiner Entscheidung.
1950 gründet er, gemeinsam mit seiner Frau Elfriede, die Klaus Faber GmbH, eine Großhandlung für Beleuchtungs-und Elektrogeräte am Standort Saarbrücken – der Beginn der Selbständigkeit. Im Jahr 1953 übernimmt Klaus Faber die Vertretung eines mittelständischen Kabelwerkes. Die Strukturen des Elektrogroßhandels sind damals noch nicht so ausgeprägt und er erlebt, dass Kunden teilweise bis zu drei Wochen auf eine Kabellieferung warten müssen. Schon früh hat er das richtige Gespür für die Themen der Zukunft und so reift Mitte der 1960er Jahre bei Klaus Faber die Geschäftsidee heran, sich auf Kabel und Leitungen zu spezialisieren. Anfang der 1970er Jahre stellt die GmbH schließlich auf den Vertrieb von Kabeln und Leitungen um. Als erster Spezialbetrieb importiert er VDE-approbierte Kabel und Leitungen aus dem Ausland.
Die Anfangszeit gestaltet sich sehr schwer, denn sowohl die produzierenden Firmen aus dem Ausland, als auch die deutschen Abnehmer stehen seinem Vorhaben skeptisch gegenüber. In dieser Zeit arbeitet er im Außendienst, ist viel unterwegs. In Gesprächen mit den Geschäftsführern der Kundenunternehmen erklärt er stets, dass er den Service in den Mittelpunkt rücken und kleine Schnittlängen anbieten will. Die Geschäftsführer sind in der Regel einfacher zu überzeugen und reagieren aufgeschlossener als die Einkäufer. Klaus Faber ist ein Kämpfer. Aufgeben ist für ihn keine Option. Und das Durchhaltevermögen wird belohnt, denn bald stellen sich erste Erfolge ein. Dabei spielt sein Selbstverständnis als ehrbarer Kaufmann stets eine prägende Rolle.
Im Laufe der Jahre wächst das Unternehmen kontinuierlich. Wachstum ist ein permanenter Anpassungsprozess und so werden die Lagerstandorte, die sich zunächst in der Lebacher Straße, dann in Riegelsberg und in Beelen befinden nach Fichtenau und Hedemünden verlegt. Sinnvolle strategische Entscheidungen, die maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
Im ersten Jahr macht das Unternehmen sechs Mio. D-Mark Umsatz. Nach zehn Jahren sind es bereits 20 Millionen D-Mark. Bei Unternehmensgründung wünschte sich Klaus Faber ein Unternehmen „Klein aber mein“. Heute erwirtschaftet die Klaus Faber AG mit ihren über 200 Mitarbeitern rund 300 Mio. Euro im Jahr. Eine Erfolgsstory – denn auch wenn die Branche über die Jahre Berg- und Talfahrten erlebt, steht sein Unternehmen auf einem festen Fundament. Gewinne werden stets thesauriert. Nie gibt es eine Gewinnausschüttung und das hält Klaus Faber bis heute so. Der dauerhafte Erhalt eines finanzstarken Unternehmens und damit langfristiges Planen und Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Kunden stehen für ihn im Mittelpunkt.
Klaus Faber denkt im Team – und in die Zukunft. Im Jahr 2004 gründet er die Klaus Faber Stiftung. Stiftungszweck ist der Erhalt der Arbeitsplätze sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Medizin sowie Vorhaben der angewandten Medizin, wie z. B. die Bekämpfung der Krankheit Multiple Sklerose.
2008 feiert Klaus Faber sein 70-jähriges Berufsjubiläum. Ruhestand ist für ihn ein Fremdwort. Klaus Faber und das Unternehmen sind eine Einheit – untrennbar miteinander verbunden. Bis Anfang 2016 ist Klaus Faber als Vorstandsvorsitzender aktiv in alle Unternehmensprozesse eingebunden. Seine Nachfolge hat Klaus Faber bereits vor vielen Jahren geregelt, denn sein Lebenswerk will er in guten Händen wissen.